Marlene Dumas
Marlene Dumas wurde 1953 in Kapstadt (Südafrika) geboren, und wuchs unter dem Apartheid-Regime auf. Sie studierte Malerei in Kaptstadt. Weil sie ein Stipendium, womit sie an dem von Künstlern geleiteten Institut De Ateliers studieren kann, akzeptiert hat, ist Dumas 1976 nach Amsterdam umgezogen. Sie lebt bis heute da. Dumas gehört zu einer Generation von sachkundigen Künstlern, die in den späten 80ern und frühen 90ern die Malerei als eine praktische Spieglung von Denken und Tun wieder auf die Tagesordnung der Kunstszene gesetzt haben. Sowie alle andern, waren sie es satt, einerseits zu hören die Malerei sei ‘tot’ und anderseits die Kunst vor Anklagen, das die Kunst sich zu einen vitalen Kunstmarkt ausverkaufe, verteidigen zu müssen. Indem sie die menschliche Figur als ihre Hauptfigur benutzt, formuliert Dumas ihre eigene visuelle Kritik von modernen rassischen, sexuellen, und sozialen Identitäten. Sie geht von sehr realistischen Umständen von Segregation, Unterdrückung, und politischer und wirtschaftlicher Herrschaft aus, um die Zerbrechlichkeiten der Existenz zu untersuchen, die Schwierigkeiten des Zusammenlebens, Angstgefühle, Verlangen und Erwartungen. Der weibliche Akt, als einer der meist kanonischen und missbrauchten Motive der westlichen Kunst, nimmt einen zentralen Platz im Gesamtwerk Dumas’ ein. Trotz der extremen Bloβstellung, der diese jungen Frauen unterworfen sind, strahlen sie nicht die verbittert und trübe Unterton-Charakteristik vieler Dumas’ Ölwerke aus. Stattdessen wirken sie als Symbole eines bestimmten Vergnügens, was mehr befähigend sein könnte als wirselbst es zugeben wollen, wenn wir das Minenfeld der post-feministischen Genderpolitik betreten.