Luc Tuymans
In Hotelkamer (dt. Hotelzimmer) können die Zuschauer sich ein flüchtiges Interieur von einem Zimmer anschauen. Wir sehen eine kleine Nachtlampe, einen Teil des Bettes, ein offenstehendes Fenster, und einen Vorhang in beigen, hellbraunen, und grauen Tönen. Diese stark durchgetriebene Vereinfachung kommt zurück in allen Werken von Luc Tuymans. Auf die Leinwände wird Acrylfarbe mit groβen Pinselstrichen aufgetragen. Die Vollendung bleibt minimal, damit man eher den Eindruck bekommt von einer flüchtigen Skizze. Das Werk zeugt von einer desolate Atmosphäre, die extra betont wird durch die gedämpften, verblassten Farben. Diese Farbwahl ist bei Tuymans sehr bewusst und wird von ihm selbst in Verbindung gebracht mit sowohl die kollektive, als auch die individuelle Erinnerung, die als einen roten Faden durch sein Gesamtwerk läuft: “Meine Farbewahl ist entstanden aus der Erkenntnis, dass ein Ton stärker ist als eine Farbe. Wenn man eine Idee von Farbe zeigt, wenn man sie vermengt mit viel Weiss, erhöht man die Intensität der Farbe. Wenn man ein Werk kreieren möchte, das in seiner Intensität im Gedächtnis hängen bleibt, dann soll man meiner Meinung nach an Farbe auf einer indirekten Weise herankommen.”