„Es gibt keine Tyranneien, die nicht versuchen, die Kunst einzuschränken, weil sie die Macht der Kunst sehen. Kunst kann der Welt Dinge sagen, die sonst nicht geteilt werden können. Kunst vermittelt Gefühle.“

- Volodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Individualism

(c)image: Syb'l S'Pictures
We Are Not What We Seem, 1988
Collage , 276 x 243 cm
screen print, vinyl, chassis

We Are Not What We Seem ist ein Werk der amerikanischen Konzeptkünstlerin und Designerin Barbara Kruger, die ihre kritischen Botschaften zu sexuellen, sozialen und politischen Themen oft in den verlockenden und vertrauten Formaten kommerzieller Bildsprachen unterbringt.  
Das Kunstwerk zeigt das Bild einer sich emanzipierenden Frau, die bereit ist, für die Wahrnehmung ihrer selbst in den Augen anderer zu kämpfen. Trotz der lakonischen Plakatform des Werks bleibt die Botschaft der Collage unklar: Wen verteidigt sie außer sich selbst? Wer sind 'wir'? Wie werden "sie" gesehen und wie sollten "sie" gesehen werden? Ist der Betrachter ein Teil von "ihnen", oder befindet er sich in der konfrontierten Position des Referenten?
Die Zweideutigkeit der Sinne bricht in der Einfachheit der von der Künstlerin gewählten Medien zusammen. Nun liegt die Verantwortung für die Selbstidentifikation und die Positionierung im Konflikt beim Betrachter. Im Zeitalter von Fake News und ständiger Medienmanipulation scheint es keine Möglichkeit zu geben, sich dem digitalen Unsinn zu ergeben, der jeden von innen heraus verzehrt, und eine ständige kritische Analyse könnte eines der Werkzeuge sein, um sich dagegen zu wehren.