„Es gibt keine Tyranneien, die nicht versuchen, die Kunst einzuschränken, weil sie die Macht der Kunst sehen. Kunst kann der Welt Dinge sagen, die sonst nicht geteilt werden können. Kunst vermittelt Gefühle.“

- Volodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

The Power of The Collective

(c)Alptekin
Tremor, Rumour, Hoover , 2001
Installation , 270 x 445 cm
sequins mounted on plastic plates

Auf den ersten Blick ist Tremor, Rumour, Hoover nur ein gereimtes Wortspiel, doch bei näherem Hinsehen offenbart sich eine Komplexität, die ein Gefühl der Beunruhigung vermittelt. Das Werk erinnert eher an ein schnelles, nervöses Lachen als an die echte Erleichterung, die Humor mit sich bringt. Die grellen, widerstreitenden Farben der Buchstaben reizen die Wahrnehmung Betrachtende, während große, schimmernde Pailletten, die sich im Wind bewegen sollen, jedes Gefühl von Stabilität untergraben. Es fühlt sich an, als ob das festliche Material, das normalerweise für kommerzielle Schilder oder Werbetafeln verwendet wird, verlockend sein müsste, aber das ist es nicht. 
Alptekin schuf dieses Kunstwerk zwei Jahre nach dem großen Izmit-Erdbeben am 17. August 1999 in Istanbul, das enorme Schäden verursachte. Es könnte als Versuch gesehen werden, mit der Angst und Furcht umzugehen, die mit der Erwartung zukünftiger, möglicher Naturkatastrophen einhergehen. 
Manchmal sind die Situationen, mit denen man in seiner unmittelbaren Umgebung konfrontiert wird, so unerträglich, dass sie lächerlich werden. Die einzige Möglichkeit, sich mental anzupassen und mit diesem Zustand umzugehen, besteht dann darin, sich dem Humor zuzuwenden.  In ständiger Gefahr,  bei ständigem Luftschutzsirenenalarm und Raketenbeschuss werden ironische Witze zu einer der Möglichkeiten, die mentale Stabilität zu erhalten.